Gesteinssprengungen
Beim Begriff Sprengen denkt man wohl in erster Linie an Gesteinsabträge. Tatsächlich
bildet das Gesteinssprengen den größten und häufigsten Teil der Sprengtechnik. Das
Gebiet der Felssprengtechnik kann grob in Gewinnungssprengungen und in
Abtragsprengungen unterteilt werden. Bei den Gewinnungssprengungen löst man meist
große Gesteinsmassen aus dem Gebirgsverband um das so gewonnene Material als
Rohstoff einzusetzen. Auf diese Art und Weise werden Rohstoffe für z. B. die Zement-,
Beton und Mörtel-, Glasindustrie gewonnen. Auch der Wasser- und Straßenbau benötigen
große Mengen an so geschöpftem Gesteinsmaterial. In Betriebe welche z.B. Steinmetze
oder Blocksteine erzeugt werden und moderne Schneid- Säge- oder Spaltgeräte nicht
zum Einsatz kommen, werden die Sprengarbeiten meist mit Schwarzpulver oder relativ
neu am Markt befindlichen Sprengmitteln auf Nitrocellulosebasis ausgeführt.
Bei Erdarbeiten stößt man vielmals auf unerwünschte Felsmassen. Meistens bietet sich
hier der Sprengabtrag als wirtschaftlichste und schnellste Lösung an. Immer öfter kommt
es vor, dass solche Arbeiten in verbautem Gebiet stattfinden. Mit richtiger Bohrloch- und
Zünderanordnung und der richtigen Sprengstoffauswahl kann man aktiv gegen Streuung
und unerwünscht hohe Bodenerschütterungen wirken. Mit ausgewählten Sprengstoffen
und richtiger Anwendung können schöne Bruchflächen erzielt werden. Bei
Erschütterungsmessung ist man immer wieder erstaunt, um wie viel geringer und
unschädlicher die Sprengerschütterungen im Vergleich jener eines schweren
Hydraulikmeisel eines Baggers sind.
Im Tunnelbau kommt der Sprengvortrieb nach wie vor sehr häufig zum Einsatz.
Tunnelfräßen kommen erst bei langen Tunneln zum Einsatz. Im Stollenbau wird meist
rund um die Uhr gearbeitet. Mit den Ladearbeiten wir oft schon noch während den
Bohrarbeiten begonnen. Aufgrund der großen Verspannung und dem Wunsch nach
kleinem Hauwerk, wird mit viel größeren Lademengen pro Kubikmeter gearbeitet.